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Von Bishkek nach Karakol entlang am nördlichen Issyk-Kul Ufer Ich tausche einige DM in kirgisische Som und
dann nichts wie auf den Osh-Basar. Hier kann ich was gegen meinen Hunger
tun! Der Markt ist sehr interessant. Alte Männer, die wie Ho-Chi-Minh
aussehen, bestaunen mein Fahrrad, irgendwo sehe ich ein Gebiß im
Gebüsch liegen, Karren voll mit großen Ochsenköpfen werden
durch die engen Marktstände gezerrt und auch ein Rollstuhl wird zum
Verkauf angeboten. Ich entdecke Möhren, die so groß wie mein
Unterarm sind. In wenigen Stunden habe ich alles notwendige erledigt, u.a.
Landkarten besorgen, eine "ich bin gut angekommen" mail schreiben etc. Mittags
setze ich mich in ein Straßencafe, denn es ist recht heiß geworden
und außerdem bin ich sehr müde. Beim Gepäckcheck stelle
ich fest, daß das Geld trotz der deutlichen Eingriffsspuren da ist!
Ich danke Gott für dieses Wunder, denn es muß jemand schon bis
dahin vorgedrungen sein. Frohen Mutes verlasse ich die Metropole Richtung
Osten.
Ich durchfahre auf breiter Straße flaches
Land. Die Dörfer sehen irgendwie alle gleich aus. Eine sehr lange
Straße und an beiden Seiten Häuserreihen. In einem Ort treffe
ich ein deutsches Paar, das mir mit dem Rad entgegenkommt. Die beiden
haben ihre vierwöchige Hochzeitsreise in Kirgistan verbracht und
reisen am nächsten Tag wieder ab. Nach einer längeren Pause
bin ich um viele gute Tips sowie einige nützliche Utensilien reicher.
Weiter gehts durch das Flachland bis hinter Tokmok, immer entlang
der kasachisch-kirgisischen Grenze. Hinter Kemin beginnt das Gebirge.
Es wird recht anstrengend, zumal es noch sehr heiß ist. Doch nachts
ist es mit bis zu 6°C bereits recht kühl. Auf der Strecke zum
Issyk-Kul kommen mir noch zwei Motorradfahrer entgegen. Die beiden Österreicher
sind seit Wladiwostok auf ihren heißen Öfen unterwegs und erstmals
hielten für mich "Biker" an (http://www.transasia.at/). Sie hatten eine bessere Landkarte als
ich in der Hauptstadt gekauft, doch ich konnte nicht ahnen, daß mir
die Landkarte auch später noch begegnen wird.
Am dritten Tag in Kirgistan
erreiche ich den Issyk-Kul. Dort kann ich baden und an der nördlichen
Uferseite fahre ich mehrere Tage. Ich besuche einen Gottesdienst
in der sehr kleinen Adventgemeinde in Cholpon-Ata, treffe eine Gruppe sächsischer
Geographiestudenten und sehe viel dörfliches Leben: Kleine Kinder,
die in Schuluniformen sehr niedlich aussehen, völlig überladene
Pferde- und Eselfuhrwerke, Wasserkrüge, die im Brunnen gefüllt
werden.
"Je weiter man nach Osten kommt, umso östlicher wird es". Diese
mütterliche Weisheit aus der Heimat bewahrheitet sich auch in diesem
zentralasiatischen Land.
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Gästebuch
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